Perlen
Perlen
Perlen werden von lebenden Organismen, wie z.B. Tieren oder Pflanzen, gebildet und deshalb als organische Schmucksteine bezeichnet. Es gibt zwei Arten organischer Schmucksteine: Zum einen existieren fossile organische Schmucksteine, wie z.B. Bernstein, die während eines langes Prozesses der Wirkung von Naturkräften entstanden sind. Zum anderen gibt es neu gebildete organische Schmucksteine, zu denen Perlen zählen, die aus heute lebenden Lebewesen entnommen oder von diesen hinterlassen werden.
Perlen werden von Wassertieren gebildet und sind auch ohne besonderen Schliff oder Politur einzigartig schön. Zu ihrer Bildung ist es nötig, dass fremdes Gewebe aus der einen in eine andere Muschel oder Auster (Molluske) gelangt. Dieser Fremdkörper wird immer wieder von Perlmuttschichten umschlossen, die das Tier zum Schutz abgibt. Wenn das Gewebe vollständig umschlossen ist, ist die Perle entstanden. Dieser Prozess kann zum einen auf natürliche Art entstehen oder von Menschen beeinflusst sein, indem das Reizobjekt in die Molluske gelegt wird. Die Perlen, die durch menschliches Eingreifen entstehen, werden als Zuchtperlen bezeichnet. Das Verfahren wird seit Anfang des 20. Jahrhunderts angewendet und Zuchtperlen machen mittlerweile 95% aller Perlen auf dem Markt aus. Es gibt Zuchtperlen mit und ohne Kern, wobei solche mit Kern zerbrechlicher sind und deswegen seltener für die Schmuckproduktion verwendet werden.
Zur Bestimmung der Qualität von Perlen gibt es kein einheitliches Bewertungssystem. Es lässt sich allerdings allgemein sagen, dass ihre Oberfläche eine wichtige Rolle spielt. Je weniger äußere Merkmale, wie z.B. Unebenheiten oder Flecken, eine Perle aufweist, desto wertvoller ist sie. Zudem bestimmt der sogenannte Lüster die Optik der Perle. Der Lüster wird von der Dicke und der Qualität des Perlmutts bestimmt und sorgt für den Glanz und das Reflexionsvermögen einer Perle.
Perlen gibt es in fast allen Farben, die zum Teil noch getönt werden („Überfarben“). Der charakteristische Perlglanz, also das schillernde Funkeln, das entsteht, wenn man eine Perle dreht, wird als „Orient“ bezeichnet. Zuchtperlen werden nach der Ernte meist Weiß gebleicht und anschließend gefärbt. Aus diesem Grund sollte man sie nicht starker Sonnenbestrahlung aussetzen. Zudem sollten Perlen zur Pflege regelmäßig mit einem Tuch leicht befeuchtet werden.